JoDD
TRANSFORMELLE
MALEREI
VALERIO DEHO (Bologna)
anläßlich der Ausstellungen im ISTITUTO Dl CULTURA GERMANICA (Bologna)
und der GALLERIA L'ARIETE BOLOGNA
Die
Transformelle Malerei von JODD bringt die Kunst direkt auf die nackte
Erde zurück, zu jenem urstoftlichen Horizont, der Ursprung, Sinn der
Verwandlung und des Werdens ist. Der Künstler bedient sich nicht der
traditionellen Instrumente der Malerei, er gebraucht für seine informellen
Kompositionen keinen Bleistift oder Farben, sondern verwendet Asche,
Bitumen, Graphit und Pigmentstaub, als würde er das Bild der Welt in
ihren Fundamenten neu erschaffen.
In der Dialektik Heideggers zwischen Welt und Erde hat letztere Vorrang,
ihr Verbergen weist jegliche Referentialität und jede Sinnhypothese
zurück.Infolgedessen wird das Kunstwerk unstet und sein Signifikat ungewiß:
darin liegt seine Wahrheit.Doch in den Werken JoDDS wird auch die von
Klee in ,,Form- und Gestaltungslehre" gegebene Definition der ,,Vorgeschichte
des Sichtbaren" aufgerufen, die die Kunst den Gründen des Blicks
zuordnet, der das Innere der Dinge, die ,,gemeinsame irdische Wurzel~
erkennt und dem es gelingt, über die Erscheinung hinaus zu einer Stufe
vorzudringen, in der Klarheit nicht vonnöten und alles immer nur im
Werden begriffen ist. Die auftauchenden Formen und Symbole sind Spuren,
Anregungen: sie schließen das Werk nicht in eine endgültige Aussage
ein.
Die Zeitlosigkeit der Schraffierung, das elliptische Szenario der Mythologie,
die unaufhörlich ihre Signifikate verändert, indem beständig der Gegenstand
selbst ausgetauscht wird - das sind Aspekte einer Kunst, die der Nacht
des kollektiven Gedächtnisses entsteigt, die aus der Dämmerung eines
Empfindens auftaucht, welches aus der Veränderung seine Gewißheit gemacht
hat. Seine Kunst ist keine materielle Kunst, sondern ist Gedanke, der
sich in der Dichte der Materie zeigt, ist Erwartung der Welt."
JoDD
TRANSFORMELLE
MALEREI
DANIELA LICARDO (Turin)
anläßlich der Ausstellungen im ISTITUTO Dl CULTURA GERMANICA
(Bologna)
und der GALLERIA L'ARIETE BOLOGNA
Die
Werke sind Träger; die eine dem Menschen innerliche Botschaft; Spuren
und Anregungen einer nie endgültigen Aussage überbringen. Eine andere
Kunst'; die keine Vergleiche gelten läßt, da sie im Gegensatz zu den
geometrischen und abstrakten Versuchen und zugunsten des Lyrismus der
Materie außerhalb des üblichen lnterpretationskanons geschaffen wird.
JoDD verabscheut die reinen Formen; insistierend auf die Tiefe des Seins
unterstreicht er die brennende Forderung nach einer physisch-existentiellen
Dimension der Kunst, deren unmittelbares expressives Referenz die Geste
darstellt Eine Geste, die jedoch nichts gemein hat mit dem Action Painting
eines Pollock oder eines Gorky oder mit der kontemplativen Haltung,
die mit der Darstellung von Aktion
Stillstand eines Rothko verknüpft ist, sondern die ihre unmittelbaren
Vorgänger in den großen Vätern der europäischen informellen Kunst findet
Fautrier; Dubuffet und Tapies.
Wo aber Fautrier eine räumliche Vorstellung vortäuscht und zwischen
Materie und Zeichen oszilliert und wo die beiden anderen, Dubuffet und
Tapies, unter die gegenständliche Ebene hinabsteigen und zur freien
Proliferation des Pigments und der Energie gelangen, die in den Mauern
geronnen und eingeschlossen ist, da richtet JoDD seine Suche auf eine
Art belebte Wüste, in die die Materie brutal hereinbricht. Ein Urschlamm,
eine pastöse Mischung ist es, die in der Zeitiosigkeit der Schraffierung
einige Symbol - Zeichen als Anrufung des Gedächtnisses erahnen läßt.
|