Walldec verdankt seine Entstehung einem Augenblick des Zufalls, wie es viele im Leben gibt:
Bernauer Straße / Eberswalderstr. – Mauerpark, hier steht noch ein ca. 220 m langes Stück der Berliner Mauer. Dieser Ort ist Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt, die aus dem ehemaligen Todesstreifen eine Stätte der Begegnung gemacht haben. Seit 1989 artikulieren sie sich täglich mit unzähligen Graffitis auf der ehemals grauen Wand, Spuren ihrer Präsenz. Die Sprühnebel der Farben gehen ineinander über, verbinden sich zu unterschiedlich dicken Schichten und fallen schließlich ab.
Die Mauer erzählt ihre Geschichte, indem sie Teile von sich preisgibt. Sie erinnert hier nicht nur an Tod und Trennung; sie symbolisiert deren Überwindung, Leben und Begegnung. Sie ist hier ein vieldimensionaler Gedächtnisort
Bei einem Spaziergang entlang der Mauer tritt JoDD auf ein abgeblättertes Teil der Farbaufträge. In Bruchteilen von Sekunden erkennt er die ganze Dimension eines künstlerischen Prozesses, der im diesem Moment seinen Anfang nimmt: JoDD sammelt die Segmente auf und transformiert sie in neue, eigenständige Kunstwerke – in Walldecs.
Walldecs sind Decollagen, die sich auf drei verschiedene Arten präsentieren:
1. Unbearbeitete Segmente hinter Plexiglas
Der Charakter der Bilder zeigt sich besonders deutlich durch ihre Einarbeitung in Plexiglas. Dieses transparente Material erlaubt es, die übereinanderliegenden Farbschichten von allen Seiten zu betrachten. Besonders die Risskanten, die einen Blick in die tieferen Schichten erlauben, verleihen diesen Decollagen ihre einzigartigen Formen und Größen. Sie sind "zufällig" entstanden; nur auf die Einflüsse der Natur und ihrer Gesetze zurückzuführen, die sie von der Mauer ablösten. Der Blick hinter Glas schafft eine Distanz der Segmente zu sich selbst und ihrer ursprünglichen Sinngebung.
2. Mosaike
Die Mosaike entstehen - im Gegensatz zu den ersten Bildwerken - durch bewusstes Eingreifen in die vorgefunden Formen. JoDD zerkleinert und pulverisiert das Material. Die Bruchstücke und Farbkrümel zeichnen sich durch einen unbändigen Farbreichtum aus. Die Decollagen werden zum größten Teil wieder als Mauer präsentiert.
3. Einzelne Segmente im Passepartout-Rahmen – hinter Glas
Diese fast unbearbeiteten Segmente werden in unterschiedlichen Passepartoutrahmen hinter Glas präsentiert. Die Größe des Rahmensystems ist variabel. Die Anordnung der Rahmen soll in der Summe wieder die Form einer Mauer ergeben. Dieses flexible System besteht aus Einzelkunstwerken sowie in der Summe aller Rahmen als multiples Gesamtkunstwerk.
Die Walldecs sind Sinnbilder für Verwandlungen. Und Veränderungen. Gleichzeitig mit der Entwicklung der Transformellen Malerei erlebt JoDD eine intensive philosophische Auseinandersetzung mit der eigenen Existenz. Diese wird zur Grundlage seines Kunst- und Lebenskonzepts: durch Verzicht gewinnen und durch Nichtsuchen finden. JoDD fühlt sich als "Werkzeug", als Mittler zwischen Natur und Kunst. Gleichwohl sieht JoDD seine Arbeiten, die Walldecs, als eine Reminiszenz an die ungezählten Graffitikünstler aus aller Welt.
Markenschutz:
Alle hier gezeigten Arbeiten stammen ausschließlich von JoDD. JoDD ist Alleinurheber an den Werken. Sowohl die Arbeiten selbst und die Bezeichnung "walldec" als auch das hier dargestellte Konzept und das Herstellungsverfahren sind urheberrechtlich, markenrechtlich und wettbewerbsrechtlich geschützt.
den vollen Wortlaut finden Sie hier...
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